Nix passiert. Großer Gott, ich verfalle schon nach zwei Beiträgen ins alte sommerlieben-Muster. Damals war es nämlich genauso: Fast jeder zweite Eintrag bestand darin, dass nichts passiert war. Und ich schrieb, dass nichts passiert war. Habe ein leicht schlechtes Gewissen, dass ich schon jetzt die ersten Leser des Remakes vergraule, aber zum Glück ist heute der erste Lockdowntag. Es liegt nicht an mir, dass mein Leben langweilig ist, also nicht nur!
Corona hinterlässt auf jeden Fall langsam seine/ihre (?) Spuren. Als ich beim Tablet den Taschenrechner suchte, sagte ich anstatt „Wo ist denn jetzt der Taschenrechner?“ „Wo ist denn jetzt die Impfung?“. Und im Traum mache ich fast täglich Leute darauf aufmerksam, dass ihre Maske falsch sitzt oder sie gar keine aufhaben. Manchmal bin ich so reflektiert, dass mir bewusst ist, dass ich gerade träume und es daher gar nichts bringt, wenn ich etwas sage. Aber sofort im nächsten Moment denke ich „Wir müssen jetzt alle an einem Strang ziehen“ und bestehe darauf, dass die Nase wieder eingepackt wird.
Einziger Lichtblick heute: Ich habe einen Schlager komponiert. Ich sang – warum auch immer – „Que sera“ vor mich hin und irgendwann morphte die Melodie in eine völlig neue, die ich mir spontan ausgedacht hatte. Ich will nichts sagen, aber es hatte das Zeug zum Welthit. Eingängig, melodisch, Ohrwurmcharakter. Ich sah Florian Silbereisen das Lied anmoderieren, ganze Bierbänke dazu schunkeln (Post-Corona!) und ich wusste, dass es auf jedem runden Ü60-Geburtstag gespielt werden würde. Das Ganze war auch so ausgereift, dass es Strophen und einen Refrain gab. Ich summte und summte und schunkelte mich innerlich ins Musikantenstadl. War das schön!
Irgendwann hörte ich erschöpft und glückselig auf. Und nun kann ich es nicht mehr rekapitulieren. Nichts! Alles weg! Auch wenn ich wieder mit que sera einsteige, kommt da nichts mehr. Das hätte es werden können. Goldene Schallplatten, Echo, das ganze Programm.
Das war’s für heute. Morgen: Das Schaf im großen Haustiercheck!