Ich muss über das Eichhörnchen sprechen. (Wir haben ihn Hörni genannt.) Seitdem er das VOGELfutter (dieser Fakt wird noch wichtig, ich schreibe das aber zur Sicherheit trotzdem groß) in unserem Vogelhaus entdeckt hat, kommt er jeden zweiten Tag. Er sitzt dann im Vogelhaus, packt die Kokosnuss mit beiden Händen, steckt seinen Kopf rein und kommt eine ganze Weile nicht mehr raus. Ich mag das Wort „fressen“ eigentlich nicht. Aber wie man es dreht und wendet: Hörni frisst. Das ist definitiv kein essen mehr. Er lässt sich dabei auch überhaupt nicht stören. Wie gesagt, die Angriffe der verzweifelten Vögel (ich berichtete) wehrte er ziemlich abgezockt ab, und inzwischen macht es ihm nicht einmal etwas aus, wenn man direkt hinter der Terrassentür steht und ihn direkt anguckt (am Anfang lief er schon weg, wenn er nur Bewegungen im Haus wahrgenommen hat). Aber jetzt? Nix da. Hörni guckt nur blöd zurück und frisst dann weiter. Der hat echt Eier in der Hose!

Nun ist das Problem, dass das Vogelfutter – you name it – für die Vögel gedacht ist. Nicht nur, dass die so langsam zu kurz kommen, sondern ich befürchte auch, dass das Futter gar nicht gesund für ihn ist. Es ist nämlich ziemlich fettig. Nun könnte man einwenden, dass das dann für die Vögel auch nicht gesund ist, doch die sind wirklich total diszipliniert. Die picken immer nur kurz und sind dann weg. Nur Hörni kennt kein Halten. Wir haben ihm ja sogar schon Nüsse hingelegt, damit er eine gesunde Alternative hat. Problem: Die Nüsse interessieren Hörni nicht im Geringsten. Er will nur die Kokosnuss.

Wenn ich Hörni schmatzend in der Kokosnuss sehe, muss ich immer an diesen Laden in der Kollwitzstraße denken. Die verkaufen da Cookie Dough, also rohen Teich. Wenn man mich ließe, würde ich den ganzen Laden aufessen. Mach ich natürlich nicht. Aber selbst, wenn ich mir nur eine große statt eine kleine Portion gönne, habe ich spätestens, wenn ich an der Prenzlauer bin, so starke Bauchschmerzen, dass ich die Immanuel-Kirch gebückt runter nach Hause schleiche.

Kurz: Ich glaube, dass Hörni nach seinen Fessattacken bei uns regelmäßig schnaufend irgendwo im Baum liegt und Bauchschmerzen hat. Sehe förmlich vor mir, wie er seine kleine Pfoten auf seine Wampe legt und vor sich hin wimmert. I feel you, Hörni!

Ich finde ja, wir müssen ihn vor sich selbst schützen. Wäre es nicht in seinem Sinne, dass wir die Kokosnüsse reinholen, wenn er im Anmarsch ist? Axel sagt, O-Ton (!): „Ich habe immer noch eine liberale Geisteshaltung. Auch das Eichhörnchen hat eine Eigenverantwortung.“

Kurz: Axel will ihn fressen lassen, ich will ihn auf die Nüsse umpolen.

Frage an die Crowd: Was tun mit Hörni?

Morgen kommt er wieder. Brauchen schnell eine Lösung!

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